Rudergemeinschaft Bottrop

Wesermarathon: RGB-Vierer errudert 111 km

Teilnehmer/innen (von links): Gerd Oelerich, Jan Witthaus, Matthias Zwinge, Werner Bischoff, Brigitte Kasperidus, Brigitte Lachmann am Stromkilometer 111 der Weser in Bodenwerder

Nach zwei Absagen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen fand in diesem Jahr wieder der jährliche  Wesermarathon statt, eine überregionale Wassersportveranstaltung mit langer Tradition. Zum 50. Mal waren Kanu-Fahrer und auch Ruderer/innen aufgerufen, am Sonntag dem 1. Mai 2022 auf der Weser diese Langstrecke zu absolvieren. Je nach Kondition und Ambition kann die Regatta in drei Etappen durchgeführt werden. Startpunkt der Regatta ist in Hannoversch Münden, die Strecke bis Beverungen (51,5 km) zählt als „Bronze“ und bis Holzminden (80,5 km) als „Silber“; „Gold“ ist in Hameln erreicht (134 km). Mit ca. 1.200 Teilnehmer/innen ist es eine große Veranstaltung und das Durchschnittsalter von 50 Jahren zeugt von einer breiten Alterspanne. Die Organisation liegt in den Händen des Mündener Kanu-Club e.V.

Die Teilnahme an dieser Regatta hat bei der Rudergemeinschaft Bottrop eine lange Tradition und so fanden sich auch in diesem Jahr wieder sechs Mitglieder der Rudergemeinschaft bereit zur Teilnahme. Die Anreise erfolgte bereits am Vortag nach dem Verladen des Bootes am Bootshaus der RGB, in Hannoversch Münden wurde das Boot der RGB aufgeriggert und für die Nacht abgelegt. Die Rudergemeinschaft bezog Quartier in der örtlichen Jugendherberge.

Der Abend bot sich an für einen Rundgang durch den schönen Ort, Straßen und Lokale waren gut gefüllt mit Wassersportler/innen, z.T. auch aus entfernteren Regionen wie Norddeutschland und den Niederlanden. Einige Teilnehmer übernachteten in Zelten und Wohnmobilen auf den Wiesen längs der Fulda. Der Abend schloss für die RGB mit dem traditionellen Besuch des Wesersteins, dem Zusammenfluss von Fulda und Werra zur Weser

Vierer nach dem Start in Hann. Münden

Der Sonntag begann früh mit dem Wecken um 04:30 Uhr, Frühstück gab es um 05:00 Uhr, danach ging es in kurzer Fahrt zum Boot. Das Boot der RGB wurde ausgerüstet mit Bootshaken, Bug- und Heckseil und der bei Wanderfahrten üblichen Vereinsflagge. Abgelegt werden konnte um 06:40 Uhr. Die Ruderbedingungen waren sehr gut, es gab keinen Regen, der Gegenwind war nur moderat, und die Weser verfügte über einen ausreichend guten Wasserstand mit unterstützender Strömung. Der erste Wechsel des Steuermanns erfolgte auf dem Wasser. Die Fahrt auf der Weser bietet trotz der Anstrengung den Genuss einer abwechslungsreichen Landschaft. Wie zu erwarten gab es viele Begegnungen mit den anderen Regattateilnehmern, sowohl in Kanus und Kajak als auch in Ruderbooten. Die erste Etappe ging über 51,5 km bis zum Wassersportverein Beverungen, wo das Bottroper Boot bereits vom Landdienst erwartet wurde, Ankunft dort war um 10:50 Uhr. Das Anlegen auf der Weser gegen die Strömung verlangte Kraft und Konzentration. Nach kurzer Pause bei Bratwurst und Kuchen hieß es bereits um ca. 11:35 Uhr Ablegen zur nächsten Etappe.

Auf dieser zweiten Etappe ereilte die Bottroper Rudermannschaft auf dem Wasser ein kleiner Schaden am Boot, eine Ruderdolle hatte sich gelöst und der Versuch, dies auf dem Wasser zu reparieren scheiterte. Das bedeutete für die verbleibenden Ruderer, dass sie die restlichen acht Kilometer der Etappe bis zum Ruder-Club Holzminden bei km 81 zu dritt rudern mussten. Erst dort konnte die Ruderdolle wieder festgezogen werden, nach kurzer Pause ging es wieder mit vier Rudernden auf die letzte Etappe.

Wieder erfolgte ein Steuermannswechsel auf dem Wasser, jetzt stellten sich bei allen Schmerzen an den Händen und am Gesäß ein. Mehrfach wurden kurze Pausen auf dem Wasser eingelegt, immer wieder gab es Begegnungen mit Fahrgastschiffen. Letztes Anlegen erfolgte um 17:40 Uhr nach 11 Stunden auf dem Wasser am Ruderverein Bodenwerder, Stromkilometer 111. Bodenwerder (jenseits von „Silber“) war wie bereits in den letzten Jahren das Ziel der Fahrt für die Rudergemeinschaft Bottrop, ohne dass hier eine offizielle Station des Wesermarathons liegt. Auch in diesem Jahr konnte die geplante Strecke mit drei Erst-Teilnehmer/innen an Bord geschafft werden! Nach dem Anlegen hieß es noch Abriggern und  Aufladen des Boots sowie Rückfahrt nach Bottrop. Ankunft am Bootshaus der RGB war dann um 21:40 Uhr. Alle Teilnehmenden, obwohl erschöpft, waren sehr zufrieden mit der Fahrt und ihrer Leistung.