Rudergemeinschaft Bottrop

Logistische Meister-Leistung

Wassern der Stegelemente

Am Mittwoch, dem 13. Dezember wurde am Rhein-Herne-Kanal der neue Schwimmsteg der Rudergemeinschaft Bottrop (RGB) montiert. Durch die reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Team aus Vereinsmitgliedern, den Monteuren der Herstellerfirma und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt konnte der mehrstufige Montageprozess schneller als erwartet umgesetzt werden.

Begonnen haben die Arbeiten am frühen Morgen mit der Anlieferung der Stegelemente an einer privaten Slipanlage unterhalb der Brücke der A42 über den Kanal. Dass Team der RGB nahm die Lieferung hier in Empfang, weil die langen Komponenten an dieser Stelle recht einfach abgeladen und zu Wasser gebracht werden konnten. Dabei kam ein filigran gesteuerter Frontlader aus Mitgliederkreisen des Vereins zum Einsatz.

Nachdem die Platten zum neuen Bestimmungsort Transportiert wurden und dort in Position gedrückt wurden, konnten die vertikalen Führungsprofile des Schwimmanlegers für das Verschweißen mit der Spundwand in Position gebracht werden.

Dann wurden die Abschnitte miteinander verschraubt und schließlich per Rollenlager in die Führung durch die senkrechten Profile gebracht. Zuletzt montierte das Land-Team, bestehend aus den Mitarbeitern der Montagefirma und Mitgliedern der Rudergemeinschaft, die bewegliche Rampe für den Zugang zum neuen Steg. Nach nur acht Stunden war damit der neue Anleger betriebsbereit.

Wartet auf die ersten Ruderboote: der neue Steg

Nicht ganz so schnell verlief zuvor die Demontage des alten Steges, der fix mit der Spundwand verbunden war. In fünf halbtäglichen Arbeitseinsätzen wurden die Stahlprofile und –Gitter mittels Schneidbrenner, Trennscheiben und Kettenzügen zerteilt, aus ihrer Position über dem Wasser gehievt und abtransportiert. Ausgeführt wurden diese aufwendigen Arbeiten wiederum von einem Trupp aus Vereinsmitgliedern. Spannend ist nun die Frage, wieviel der Erlös aus dem Verkauf des Schrottes zu den Gesamtkosten des Projektes beitragen kann.

Die Frage „warum überhaupt der Austausch?“ ist einfach beantwortet. Trotzdem die Trainingstrecke der Rudergemeinschaft ein künstlicher Kanal ist, schwankt der Wasserstand im zeitlichen Verlauf deutlich. Gründe dafür sind das Schleusen in Duisburg und Gelsenkirchen, das Pumpen an der Kanalmündung und vorbeifahrende Schiffe. Diese senken bei ihrer Passage zunächst den Pegel, indem ihre Schrauben das Wasser heckwärts drücken. Es läuft anschließend in Form einer überhöhten Welle zurück. Mit Zunahme der Größe der Kanalschiffe, ist in den letzten Jahren dieser Effekt stark gewachsen. Die Schwankung machen nun das Ab- und Anlegen der Boote nicht nur umständlich, sondern teilweise sogar gefährlich. Im schlimmsten Fall gerät beim Anlegen ein Ruder zwischen Steg und gesunkener Wasseroberfläche, was zum Kentern der schmalen Boote führen kann. Mit dem neuen Steg sind nun diese Phasen des Wassertrainings deutlich entspannt. Möglich wurde das Gesamtprojekt durch eine größere finanzielle Zuweisung aus dem Landesförderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“.
Die offizielle Einweihung des Schwimmsteges soll im Rahmen des Anruderns 2024 am 16. März stattfinden.